Die Landeshauptstadt Magdeburg hat seit den verheerenden Hochwassern in den Jahren 2002 und 2013 viel in neue Schutzsysteme investiert. Hierrunter zählen unter anderem die Errichtung von stationären Ufermauern verteilt im Stadtgebiet, bspw. in der Zoll- oder Turmschanzenstraße.

Teilweise queren jedoch Fußwege und Parkanlagen diese Schutzgebiete, sodass die Stadt zur Schließung dieser Überwege bei kritischen Hochwasserlagen, mobile Hochwasserschutzwände beschafft hat, bspw. für die Bleckenburgstraße in Buckau. Diese mobilen Wände werden ab der Hochwasserschutzstufe 4 von der Feuerwehr Magdeburg installiert.

 

Insgesamt handelt es sich bei diesem genannten Abschnitt um knapp 150 Meter „Mauerlücke“, die mit den mobilen Wänden verschlossen werden müssen. Um dies im Ernstfall reibungslos gewährleisten zu können, übten am Samstag den 20.10.2018 die Freiwilligen Feuerwehren Magdeburg-Diesdorf und Magdeburg-Ottersleben den Aufbau. Infos zum Aufbau und Handling lieferten die Kollegen der Berufsfeuerwehr Magdeburg. Auch der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt, vertreten durch Herrn Günther, begutachte die Anlage und deren Aufbau.

 

Das ganze System besteht aus Stützpfosten und Dammbalken, die aus Aluminium gefertigt sind. Die Bodenverankerungen der Stützpfosten sind bereits im Bodenfundament der vorgesehenen Abschnitte eingelassen und mit Blindstopfen versehen. Somit kann nach einer kurzen Grobreinigung mit Wasser umgehend mit der Installation der Pfosten begonnen werden. Nach der Verschraubung der Pfosten können anschließend die Dammbalken per Hand in die Führungen eingelegt werden. Die unteren Dammbalken der Anlage sind mit einer Dichtungslippe versehen. Der Druck der aufliegenden Dammbalken sowie derer anschließenden Verspannung führen dazu, dass die Gummilippen unten dicht am Boden abschließen und kleine Unebenheiten oder Verschmutzungen ausgleichen. Somit ist in relativ kurzer Zeit eine effektive und wasserdichte Anlage verbaut.

 

Verstaut sind die mobilen Hochwasserschutzwände samt Zubehör und Werkzeug in sogenannten Abrollbehältern. Mit den vorhandenen Wechselladerfahrzeugen der Berufsfeuerwehr Magdeburg können sie schnell zum Einsatzort gebracht werden. Vor Ort entlädt ein Radlader die Anlagenteile und bringt sie zu den betreffenden Stellen.

 

Unsere theoretische Einführung begann um 09.00 Uhr. Anschließend bauten wir zusammen mit der Feuerwehr Ottersleben als kleine praktische Übung ein kurzes Teilstück der Anlage auf. Nun ging es in die heiße Phase und wir teilten uns in kleine Gruppen auf, um die gesamte Anlage zu errichten. Wir waren drei Teams, bestehend aus je 6 bis 7 Kameraden. Um 10.45 Uhr begann jedes Team in den zugeteilten Abschnitten die mobilen Wände zu errichten. Nach fast zwei Stunden Arbeit war die Anlage gegen 12.30 komplett errichtet und verspannt – genau zur richtigen Zeit, denn die Kameraden der Freiwiligen Feuerwehr Magdeburg-Rothensee lieferten uns die Stärkung für die zweite Tageshälfte an. Schließlich musste die Anlage auch wieder abgebaut und verlastet werden.

 

Nach dem Mittagessen begannen wir um 13.00 Uhr allesamt mit dem Abbau und waren auch hier nach knapp anderthalb Stunde fertig, sodass um 14.30 Uhr eine Auswertung mit allen Beteiligten und dem Amt 37 erfolgen konnte. Zusammenfassend war es eine muntere Truppe, die mit viel Elan, Fleiß und Spaß ein simples und effektives System in kürzester Zeit aufgebaut hat und kleine Probleme durch Improvisation schnell ausmerzen konnte.

 

Bedanken möchten wir uns bei den Freiwilligen Feuerwehren Magdeburg aus den Stadtteilen Ottersleben und Rothensee für die gute Zusammenarbeit sowie den Verantwortlichen der Berufsfeuerwehr Magdeburg und dem Landesbetrieb für Hochwasserschutz, welche uns fachkundig an diesem Tag angeleitet haben.


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